Wenn Du in Deutschland eine Versicherung abschließen möchtest, stehst Du vor der Wahl: Sollte ich mich an einen Versicherungsmakler oder einen Versicherungsvertreter wenden? Beide Berufsgruppen vermitteln Versicherungen, doch ihre Arbeitsweise, Unabhängigkeit und Interessenvertretung unterscheiden sich erheblich. In diesem Artikel erfährst Du, worin die Unterschiede liegen und warum eine unabhängige Beratung durch einen Versicherungsmakler wie RISK007 für Dich von Vorteil sein kann.
Spoiler Alarm: Als Versicherungsmakler sind wir natürlich nicht ganz neutral, aber wir versuchen trotzdem einen möglichst objektiven Blick auf das Thema zu werfen. Ein Teil unserer Kollegen bei RISK007 hat selbst mal als Versicherungsvertreter gearbeitet oder die Berufsausbildung bei einem einzelnen Versicherungsunternehmen abgeschlossen. So haben wir wertvolle Einblicke in beide Welten und können unsere Erfahrungen mit Dir teilen.
Was ist ein Versicherungsvertreter?
Ein Versicherungsvertreter ist rechtlich gesehen ein Handelsvertreter gemäß § 84 Handelsgesetzbuch (HGB) und § 92 HGB. Das bedeutet, dass er im Auftrag eines oder mehrerer Versicherungsunternehmen tätig ist und deren Versicherungsverträge vermittelt oder abschließt. Im Gegensatz zum Versicherungsmakler steht der Versicherungsvertreter im Lager des Versicherers und vertritt dessen Interessen.
Gemäß § 59 Abs. 2 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) ist ein Versicherungsvertreter jemand, der von einem Versicherer oder einem anderen Versicherungsvertreter damit betraut ist, gewerbsmäßig Versicherungsverträge zu vermitteln oder abzuschließen.
Was ist ein Versicherungsmakler?
Ein Versicherungsmakler ist rechtlich gesehen ein „Handelsmakler“ gemäß § 93 Handelsgesetzbuch (HGB). Das bedeutet, dass er für Dich als Kunden tätig ist, ohne dauerhaft an ein bestimmtes Versicherungsunternehmen gebunden zu sein. Er sucht aus einer Vielzahl von Angeboten das passende Produkt für Dich aus und ist dabei gesetzlich Verpflichtet in deinem Interesse zu handeln. Der Makler haftet persönlich für Beratungsfehler.
Zusätzlich verpflichtet ihn § 60 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) dazu, bei seiner Beratung eine ausreichende Anzahl von Versicherungsangeboten verschiedener Anbieter zu berücksichtigen. So muss er Dir eine fundierte Auswahl verschiedener Anbieter geben, die möglichst auf Deine Bedürfnisse zugeschnitten sind. Die Beschränkung der Auswahl auf bestimmte Versicherer, muss begründet und dokumentiert werden.
Diese rechtliche Einordnung zeigt, dass ein Versicherungsvertreter primär die Produkte und Interessen des Versicherungsunternehmens vertritt, während ein Versicherungsmakler im Vergleich eher unabhängig agiert und die Interessen des Kunden per Gesetz in den Mittelpunkt stellen muss.
Vergleich Versicherungsmakler und Versicherungsvertreter
Kriterium | Versicherungsmakler | Versicherungsvertreter |
---|---|---|
Rechtsstellung | Handelsmakler gemäß § 93 HGB; agiert im Auftrag des Kunden. | Handelsvertreter gemäß §§ 84, 92 HGB; agiert im Auftrag eines oder mehrerer Versicherungsunternehmen. |
Interessenvertretung | Vertritt ausschließlich die Interessen des Kunden. | Vertritt die Interessen des Versicherungsunternehmens. |
Marktanalyse | Verpflichtet, eine hinreichende Zahl von auf dem Markt angebotenen Versicherungsverträgen zu berücksichtigen (§ 60 Abs. 1 VVG). | Nicht verpflichtet, den gesamten Markt zu analysieren; beschränkt auf Produkte der vertretenen Versicherungsgesellschaft(en). |
Beratungspflicht | Muss die Bedürfnisse des Kunden analysieren und passende Produkte empfehlen; Beratungspflicht gemäß § 61 VVG. | Berät nur zu Produkten der vertretenen Versicherungsgesellschaft(en); Beratungspflicht gemäß § 61 VVG, jedoch eingeschränkt auf das eigene Produktportfolio. |
Transparenzpflicht | Bei Beschränkung auf bestimmte Versicherer muss dies dem Kunden mitgeteilt und erläutert werden (§ 60 Abs. 2 VVG). | Muss den Kunden darüber informieren, für welche Versicherungsgesellschaft(en) er tätig ist und ob er ausschließlich für diese arbeitet (§ 60 Abs. 2 VVG). |
Haftung bei Beratungsfehlern | Haftet persönlich für Beratungsfehler; Schadensersatzansprüche können direkt gegen den Makler geltend gemacht werden (§ 63 VVG). | In der Regel haftet das Versicherungsunternehmen für Beratungsfehler des Vertreters; der Vertreter selbst haftet nur unter bestimmten Voraussetzungen (§ 63 VVG). |
Produktangebot | Bietet eine objektive und unabhängige Beratung mit Zugang zu einer Vielzahl von Produkten verschiedener Versicherungsunternehmen. | Bietet ausschließlich Produkte der Versicherungsgesellschaft(en) an, für die er tätig ist; keine unabhängige Marktübersicht. |
Vergütung | Erhält in der Regel eine Courtage vom Versicherungsunternehmen; Je nach Vertrag kann auch eine Vermittlung gegen Honorar vereinbart werden. | Erhält Provisionen vom vertretenen Versicherungsunternehmen. |
Vor- und Nachteile eines Versicherungsvertreters
✅ Vorteile Versicherungsvertreter | ❌ Nachteile Versicherungsvertreter |
---|---|
Tiefgehende Produktkenntnisse: Versicherungsvertreter sollten über detailliertes Wissen zu den Produkten ihres Unternehmens verfügen, was eine intensive Beratung zur Produktpalette des eigenen Unternehmens ermöglichen kann. | Eingeschränkte Produktauswahl: Die Beratung beschränkt sich auf die Produkte des vertretenen Versicherers, wodurch möglicherweise bessere Angebote anderer Anbieter unberücksichtigt bleiben. |
Direkter Draht zum Versicherer: Als Repräsentanten ihres Unternehmens haben Versicherungsvertreter im Normalfall direkten Zugang zu internen Prozessen und Ansprechpartnern, was die Bearbeitung von Anträgen oder Anfragen beschleunigen kann. | Potenzielle Interessenkonflikte: Da der Vertreter im Auftrag des Versicherers handelt, kann es zu Interessenkonflikten kommen, insbesondere wenn provisionsbasierte Anreize bestehen. |
Begrenzte Markttransparenz: Kunden erhalten keinen vollständigen Überblick über den Versicherungsmarkt, was die Vergleichbarkeit von Angeboten einschränkt. | |
Keine persönliche Haftung: Bei Beratungsfehlern haftet in der Regel das Versicherungsunternehmen, nicht der Vertreter selbst, was die Verantwortlichkeit für die Beratung einschränken kann. |
Vor- und Nachteile eines Versicherungsmaklers
✅ Vorteile | ❌ Nachteile |
---|---|
Objektive Beratung: Versicherungsmakler sind nicht an bestimmte Versicherungsunternehmen gebunden und können daher eine objektive Beratung bieten. | Mögliche Interessenkonflikte: Da Makler Provisionen von Versicherern erhalten, besteht das Risiko, dass sie Produkte bevorzugen, die höhere Provisionen bieten. |
Breite Marktübersicht: Makler haben Zugriff auf eine Vielzahl von Versicherungsprodukten verschiedener Anbieter und können so individuell passende Lösungen finden. | Eingeschränkte Tarifkenntnis: Trotz Zugang zu vielen Anbietern kann es sein, dass Makler nicht alle verfügbaren Tarife im Detail kennen. Gute Beratungssoftware ist hier essenziell. |
Individuelle Bedarfsanalyse: Makler analysieren die spezifischen Bedürfnisse ihrer Kunden und empfehlen entsprechend passende Produkte. | |
Unterstützung bei Konflikten: Vertritt die Interessen des Kunden gegenüber Versicherern, auch im Schadensfall. | |
Persönliche Haftung: Bei Beratungsfehlern haftet der Makler persönlich, was zu einer sorgfältigen und verantwortungsbewussten Beratung führt. |
Maklervollmacht und Maklervertrag: Nachteile für Dich als Kunde?
Die Begriffe Maklervollmacht und Maklervertrag sorgen häufig für Unsicherheit und werden in der Praxis mitunter als nachteilig für Kunden dargestellt. Tatsächlich sind sie jedoch essenzielle Instrumente für eine effektive und rechtssichere Zusammenarbeit mit einem Versicherungsmakler.
Begriff | Erläuterung |
---|---|
Maklervollmacht | Ermächtigt den Makler, in Deinem Namen mit Versicherern zu kommunizieren, Angebote einzuholen, Verträge zu verwalten und Schadensfälle zu begleiten. Sie legitimiert den Makler gegenüber Dritten und ermöglicht eine effiziente Abwicklung Deiner Versicherungsangelegenheiten. |
Maklervertrag | Regelt die Zusammenarbeit zwischen Dir und dem Makler, definiert Rechte und Pflichten beider Parteien und stellt sicher, dass der Makler in Deinem Interesse handelt. |
Maklervollmacht und Maklervertrag sind keine Nachteile, sondern bieten Dir zahlreiche Vorteile:
- Effiziente Kommunikation mit Versicherern durch den Makler.
- Rechtssichere Vertretung Deiner Interessen.
- Transparente Regelung der Zusammenarbeit.
Es ist wichtig, beide Dokumente sorgfältig zu lesen und bei Unklarheiten Rücksprache mit Deinem Makler zu halten. So stellst Du sicher, dass Deine Versicherungsangelegenheiten in vertrauensvollen Händen liegen.
Für eine detaillierte Erklärung und weitere Informationen empfehlen wir unseren ausführlichen Ratgeber: Maklervollmacht & Maklervertrag erklärt

Versicherungsvertreter oder Versicherungsmakler: Was ist die bessere Wahl?
Die Wahl zwischen Versicherungsmakler und Versicherungsvertreter lässt sich in zwei zentrale Bereiche aufteilen:
- Beratung & Betreuung
- Produktangebot
Persönliche Beratung: Vertrauen ist entscheidend
Eine gute Versicherungsberatung basiert nicht nur auf Fachwissen und Tarifvergleich, sondern auch auf dem menschlichen Faktor. Sympathie und Vertrauen spielen eine zentrale Rolle – egal ob beim Makler oder Vertreter. Nur wenn Du Dich gut aufgehoben fühlst, kann eine langfristige Zusammenarbeit entstehen.
Unser Tipp: Führe ein unverbindliches Erstgespräch und finde heraus, ob der jeweilige Ansprechpartner auch menschlich zu Dir passt.
Produktvielfalt: Der große Vorteil des Maklers
Auch Versicherungsvertreter können je nach Unternehmen gute Produkte anbieten. Doch in der Praxis zeigt sich immer wieder: „Die eine beste Versicherungsgesellschaft“ gibt es nicht. Unterschiedliche Anbieter haben in verschiedenen Versicherungssparten ihre Stärken. Manche sind bei der Haftpflichtversicherung besonders stark, andere wiederum bei Berufsunfähigkeitsversicherungen, Hausratversicherung oder Unfallversicherung.
Gerade bei komplexen Themen wie Berufsunfähigkeit, PKV oder Altersvorsorge spielen Deine individuellen Bedürfnisse und die Details der jeweiligen Tarife eine zentrale Rolle. Pauschale Aussagen wie „Anbieter A ist der beste“ sind daher weder sinnvoll noch seriös.
Ein Versicherungsvertreter kann Dir jedoch aufgrund seiner vertraglichen Bindung keine echten Alternativen zeigen. Er darf nur die Produkte seines Versicherers anbieten. Egal ob es passendere Lösungen auf dem Markt gibt. Hier kommt der große Vorteil des Versicherungsmaklers ins Spiel:
- Ein Makler ist gesetzlich verpflichtet, Deine Interessen zu vertreten.
- Er kann Angebote verschiedener Gesellschaften vergleichen.
- Du profitierst von einer objektiven und maßgeschneiderten Auswahl.
- Es entstehen Dir keine Mehrkosten im Vergleich zum Vertreter – beide werden vom Versicherer bezahlt.
Fazit: Objektiv spricht vieles für den Makler
Die rechtliche Stellung des Maklers, seine Unabhängigkeit und die Möglichkeit, aus einem breiten Marktangebot zu wählen, machen ihn zur idealen Anlaufstelle für eine umfassende Versicherungsberatung. Wenn Dir eine faire, transparente und kundenorientierte Betreuung wichtig ist, bist Du bei einem Versicherungsmakler, wie RISK007, bestens aufgehoben.
Buche jetzt dein unverbindliches Erstgespräch (online, per Telefon oder vor Ort) und mach Dir selbst ein Bild von unserer Arbeitsweise.