Private Krankenversicherung

Private Krankenversicherung

Alles, was Du zur Privaten Krankenversicherung in Deutschland wissen musst

Private Krankenversicherung
Private Krankenversicherung
Torsten Priesemann

Torsten Priesemann

Spezialist für Kranken- & Pflegeversicherung

Stand: 18. Mai 2025

Das Wichtigste in Kürze

  • PKV als Alternative zur gesetzlichen Krankenversicherung: Besonders attraktiv für Selbstständige, Beamte und Arbeitnehmer mit hohem Einkommen.
  • Beiträge & Leistungen individuell kalkuliert: Alter, Gesundheit und gewünschte Leistungen bestimmen die Höhe deiner PKV-Beiträge.
  • Umfangreiche Leistungen & Komfort: Schnelle Terminvergabe bei Spezialisten, freie Arztwahl, Chefarztbehandlung, Einzelzimmer im Krankenhaus und hochwertige Zahnarztleistungen sind typische Vorteile der PKV.
  • Langfristige Planung entscheidend: Beiträge steigen im Alter. Ein Wechsel zurück zur gesetzlichen Versicherung ist nur eingeschränkt möglich (§204 VVG).
  • Unabhängige Beratung & Vergleich dringend empfohlen: Ein spezialisierter PKV Versicherungsmakler hilft dir bei der transparenten Tarifwahl und langfristigen Absicherung.

Unsere Empfehlung

  • Lies unseren ausführlichen Ratgeber zur privaten Krankenversicherung. Eine gut informierte Entscheidung für oder gegen die private Krankenversicherung ist enorm wichtig.
  • Vergleiche Tarife & Leistungen gemeinsam mit einem unabhängigen Versicherungsmakler. Schließe eine PKV nur auf eigene Faust ab, wenn du dich vorher sehr gut informiert hast.
  • Nutze die Möglichkeit einer anonymen Risikovoranfrage, um deine Chancen auf gute PKV-Konditionen unverbindlich zu prüfen.
  • Sprich mit uns: In einem kostenlosen Erstgespräch analysieren wir deine individuelle Situation und klären, ob die private Krankenversicherung überhaupt eine sinnvolle Lösung für dich ist.
  • Triff keine vorschnelle Entscheidung: der Wechsel in die PKV sollte eine wohl überlegte und langfristige Entscheidung.

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In diesem Ratgeber - Private Krankenversicherung

Die Private Krankenversicherung (PKV) ist für viele Menschen in Deutschland irgendwann ein Thema. Besonders wenn Du selbstständig, verbeamtet oder als Angestellter gut verdienst. Vielleicht fragst Du Dich, ob die PKV auch für Dich die bessere Wahl gegenüber der gesetzlichen Krankenkasse ist. In diesem Artikel erfährst Du leicht verständlich, was die Private Krankenversicherung ausmacht, für wen sie sich lohnt und worauf Du achten musst.

Du wirst die wichtigsten Vorteile und Nachteile kennenlernen, verstehen wie sich die Beiträge berechnen und welche Leistungen Dich erwarten. Außerdem beleuchten wir, weshalb ein PKV-Tarifvergleich sinnvoll ist, was es beim Abschluss einer PKV zu beachten gilt und warum eine persönliche Beratung durch einen unabhängigen Versicherungsmakler für PKV so wichtig ist.

Was ist die Private Krankenversicherung?

Das deutsche Gesundheitssystem basiert auf zwei Säulen: der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der privaten Krankenvollversicherung (PKV). Die PKV ist ein vollwertiges alternatives Versicherungssystem zur GKV, jedoch nicht für jeden zugänglich. Die GKV funktioniert nach dem Solidaritätsprinzip, das bedeutet die Beiträge richten sich nach Deinem Einkommen und die Leistungen sind für alle einzahlenden Mitglieder mehr oder weniger gleich. Die PKV basiert hingegen auf dem Äquivalenzprinzip: Deine Beiträge werden individuell kalkuliert, abhängig von Deinem persönlichen Risiko (z.B. Alter, Gesundheitszustand) und dem gewünschten Leistungsumfang. Im Gegenzug erhältst Du einen vertraglich festgelegten Leistungskatalog, der oft über das hinausgeht, was die GKV bietet.

Um eine Private Krankenversicherung abzuschließen, musst Du bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Anders als die GKV, die für die meisten Bürger Pflicht ist, kannst Du in die PKV nur wechseln, wenn Du nicht mehr der Versicherungspflicht unterliegst. Das heißt konkret: Beamte, Selbstständige und Freiberufler sowie (unter bestimmten Bedingungen) Studierende dürfen unabhängig vom Einkommen in die PKV.

Angestellte hingegen können sich erst befreit privat versichern, wenn sie mit ihrem Jahresbruttoeinkommen über der sogenannten Versicherungspflichtgrenze liegen. Diese Grenze wird jährlich angepasst; 2024 lag sie bei 69.300 € und 2025 ist sie auf 73.800 € brutto im Jahr gestiegen. Überschreitest Du diese Schwelle (das entspricht ca. 6.150 € Monatsbrutto), darfst Du von der GKV in die PKV wechseln.

Ein weiterer Unterschied: Leistungskatalog und Vertrag. Bei der GKV sind die Leistungen gesetzlich festgeschrieben und für alle ähnlich. Bei der PKV schließt Du einen individuellen Vertrag mit einem privaten Versicherungsunternehmen ab. Darin kannst Du Leistungsbausteine wählen (etwa 1- oder 2-Bett-Zimmer im Krankenhaus, Chefarztbehandlung, hohe Erstattungen beim Zahnarzt etc.), die dann garantiert sind. Die gesetzliche Krankenkasse darf Leistungen kürzen oder den Beitragssatz anheben, wenn Gesetze es vorsehen. Dein PKV-Tarif hingegen kann Dir vertraglich zugesicherte Leistungen nicht ohne Weiteres streichen. Allerdings passen Private Versicherer die Beiträge an steigende Kosten an, worauf wir später genauer eingehen werden.

Zusammengefasst ist die Private Krankenversicherung also eine eigenständige Krankenversicherung mit individueller Kalkulation und Leistungen, die für bestimmte Personengruppen eine Alternative zur gesetzlichen Kasse darstellt. Ob sie für Dich persönlich sinnvoll ist, schauen wir uns im nächsten Abschnitt an.

Lohnt sich Private Krankenversicherung

Für wen lohnt sich die PKV?

Nicht jeder darf und nicht jeder sollte sich privat versichern. Es kommt stark auf Deine berufliche und persönliche Situation, Dein Einkommen und Deine Zukunftspläne an. Schauen wir uns die drei Haupt-Zielgruppen an:

PKV für Selbstständige

Wenn Du hauptberuflich selbstständig oder Freiberufler bist, hast Du grundsätzlich die Wahlfreiheit, Dich privat oder freiwillig gesetzlich zu versichern. Eine Pflicht zur GKV besteht dann nicht (Ausnahme: bestimmte Künstler oder Publizisten in der Künstlersozialkasse). Ob sich die PKV für Dich lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab.

Finanziell gilt: In der GKV bemisst sich Dein Beitrag nach Deinem Einkommen. Als Selbstständiger zahlst Du den vollen Beitrag alleine, also rund 14% Deines Gewinns plus durchschnittlich ca. 2,5% Zusatzbeitrag, auf alle Einkünfte (Gewinn, Mieteinnahmen etc.), bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Hast Du ein geringes oder schwankendes Einkommen, kann die freiwillige GKV daher günstiger sein, da Dein Beitrag automatisch sinkt, wenn Du weniger verdienst. Für Existenzgründer und Selbstständige mit eher geringem Einkommen ist deshalb tendenziell die gesetzliche Kasse vorteilhaft.

Verdienst Du jedoch gut, kann die PKV interessant werden: Sie bietet oft umfangreichere Leistungen und Du kannst den Versicherungsschutz Deinen Bedürfnissen anpassen. Zudem ist der PKV-Beitrag unabhängig von Deinen Einkünften. Er richtet sich nach Deinem Eintrittsalter, Gesundheitszustand und gewählten Tarif. Gerade junge, gesunde Selbstständige mit gutem Einkommen zahlen als Privatversicherte wahrscheinlich weniger als in der gesetzlichen Krankenversicherung. Ein Großteil der jungen Selbstständigen für leistungsstarke Tarife 450–700 € im Monat, wenn der Vertragsabschluss um das 35. Lebensjahr erfolgt. Ein Beispiel: Bist Du 30 und gesund, kann ein guter PKV-Tarif vielleicht 400 € im Monat kosten, während Du in der GKV bei einem Einkommen von 70.000 € jährlich ca. 950 € zahlen müsstest (als Selbstständiger den vollen Höchstbeitrag). Dieses Ersparnis und Leistungsverbesserung kann sehr attraktiv sein.

Aber Achtung: In der PKV musst Du auch in finanziell schwierigen Zeiten die vollen Beiträge aufbringen! Es gibt keine automatische Reduzierung, wenn Dein Gewinn sinkt oder Du eine finanzielle Durststrecke hast. Außerdem sind Familienangehörige nicht kostenlos mitversichert. Hast Du also Partner/in oder Kinder ohne eigenes Einkommen, braucht jeder einen eigenen Vertrag (was die Kosten deutlich erhöhen kann). Ein Wechsel zurück in die GKV ist für Selbstständige zwar möglich, aber meist nur, wenn Du angestellt wirst oder Deine Selbstständigkeit aufgibst. Ab 55 Jahren ist ein Wechsel zurück zur GKV bei gleichbleibenden beruflichen Umständen praktisch ausgeschlossen.

Fazit für Selbstständige

Die PKV lohnt sich vor allem, wenn Dein Einkommen gut und stabil ist, Du Wert auf bessere Leistungen legst und keine kostenlosen Familienmitversicherten benötigst. Plane finanziell für die Zukunft, da Du die Beiträge langfristig stemmen können musst. Ziehe auf jeden Fall einen unabhängigen Experten zu Rate, eine persönliche Beratung durch einen PKV Versicherungsmakler ist definitiv empfehlenswert.

PKV für Beamte

Für Beamte und Beamtinnen ist die Private Krankenversicherung in vielen Fällen besonders lohnenswert. Tatsächlich sind die meisten Beamten privat versichert. Warum? Beamte erhalten von ihrem Arbeitgeber (dem Dienstherrn) einen Beihilfe-Zuschuss zu den Krankheitskosten, meist 50% oder mehr. Das bedeutet: Der Staat übernimmt die Hälfte Deiner Arzt- und Behandlungskosten, Du musst nur die Resthälfte absichern. Die PKV bietet dafür spezielle Beihilfetarife, die genau diese Restkosten (z.B. 50%) abdecken. Dadurch zahlst Du als Beamter in der PKV sehr geringe Beiträge im Vergleich zu Angestellten. Das sind im Schnitt etwa 270 € pro Monat (weil Du ja nur die halben Kosten versichern musst).

Würdest Du dich als Beamter freiwillig gesetzlich versichern, würdest Du hingegen den vollen Beitrag selbst tragen müssen, da der Dienstherr keinen Arbeitgeberanteil zur GKV zahlt. In vielen Bundesländern gibt es keinen Zuschuss zur GKV für Beamte, sodass die gesamte Prämie aus Deiner Tasche käme.
Beispielsweise müsste ein verbeamteter Lehrer mit Besoldung von 70.000 € jährlich in der GKV rund 940 € im Monat zahlen und das ohne Beteiligung des Dienstherrn. In der PKV hingegen könnte er einen Beihilfe-Tarif wählen und vielleicht nur circa 250 € selbst zahlen, während die Beihilfe die andere Hälfte der Kosten deckt.

Neben dem Kostenaspekt spielt auch die Leistung eine Rolle: Als Privatpatient erhältst Du umfangreiche Leistungen (z.B. freie Arztwahl, Chefarztoption, Einzelzimmer), was für Beamte attraktiv ist. Viele entscheiden sich daher direkt zu Beginn der Verbeamtung für die PKV. Zu beachten ist aber, dass einige wenige Bundesländer inzwischen Alternativen in Form einer pauschalen Beihilfe für GKV-Versicherte anbieten. Informiere Dich also im Vorfeld über die Regelungen Deines Bundeslandes.

Fazit für Beamte

In den meisten Fällen ist die PKV für Beamte deutlich günstiger und leistungsstärker als die gesetzliche Kasse. Du profitierst von der Beihilfe und zahlst nur einen Bruchteil der normalen Kosten. Wichtig ist, einen Tarif zu wählen, der beihilfekonform ist (üblich, wenn man angibt, dass man verbeamtet ist). Beamte können unabhängig vom Einkommen in die PKV, es gibt keine Gehaltsgrenze. Trotzdem gibt es auch bei den Beamten-Tarifen enorme Preis- und Leistungsunterschiede zwischen den Anbietern. Ein unabhängiger Vergleich ist daher unbedingt empfehlenswert. Als PKV Spezialist für Beamte und Beamtinnen finden wir aus einer Vielzahl von Anbietern den passenden Tarif für Dich!

PKV für Angestellte mit hohem Einkommen

Als angestellter Arbeitnehmer kannst Du die Private Krankenversicherung nur wählen, wenn Dein Gehalt über der Jahresarbeitsentgeltgrenze (Versicherungspflichtgrenze) liegt (wie oben erwähnt, z.B. 73.800 € im Jahr 2025). Überschreitest Du diese Schwelle, kannst Du dich freiwillig in der GKV weiterversichern oder in die PKV wechseln. Die Frage ist: Lohnt es sich?

Für Gutverdiener ohne Kinder kann die Rechnung aufgehen. Die Beiträge in der GKV sind einkommensabhängig: Du zahlst etwa 14,6% vom Brutto plus Zusatzbeitrag (durchschnittlich 2,5%) und teilst Dir diesen Betrag etwa hälftig mit Deinem Arbeitgeber. Verdient man sehr gut, erreicht man den Höchstbeitrag. Dieser lag 2025 bei ca. 942 € im Monat gesamt, wovon etwa 471 € der Arbeitnehmer trägt. Für Dich als Angestellten ist das der maximale GKV-Beitrag (zuzüglich Pflegeversicherung). Für diesen Preis bekämst Du unter Umständen schon eine sehr gute private Krankenversicherung. Kein Wunder also, dass viele junge Besserverdiener überlegen, in die PKV zu wechseln, zumal es Leistungen obendrauf gibt, die die GKV so nicht bietet.

Ein Beispiel: Du verdienst 80.000 € brutto im Jahr und bist 35 Jahre alt, ledig. In der GKV zahlst Du rund 470 € im Monat selbst (der Arbeitgeber übernimmt nochmal ~470 €). In der PKV könntest Du, je nach Tarif und Gesundheit, vielleicht 300 – 400 € zahlen und hättest dabei schon viele Komfortleistungen enthalten, die Du in der GKV nicht hättest. Bist Du sehr jung und gesund, gibt es auch Tarife deutlich unter 300 € im Monat, allerdings oft mit eingeschränkten Leistungen. Laut Verband der privaten Krankenversicherung e.V. kostet eine private Krankenversicherung im Durchschnitt 623 € pro Monat, aber je nach Alter, Gesundheit und Leistungsumfang sind auch deutlich niedrigere Beiträge möglich. Wer jung einsteigt, sichert sich zudem langfristig einen günstigeren Einstiegstarif.

Allerdings sollten Angestellte genau abwägen. Sobald Du Familie planst, relativiert sich der Vorteil: In der GKV sind Kinder und nicht berufstätige Ehepartner beitragsfrei mitversichert. In der PKV benötigt jeder Angehörige einen eigenen Vertrag. Hast Du z.B. zwei Kinder, müsstest Du für diese zusätzlich Beiträge zahlen (vielleicht je 100–200 € pro Kind), während sie Dich in der GKV nichts extra kosten. Auch bleibt Dein PKV-Beitrag unabhängig von Deinem Einkommen gleich. Verdienst Du später weniger (z.B. in Teilzeit oder in Rente), wird die PKV nicht automatisch billiger. Die GKV passt sich dagegen an Dein Einkommen an und kann somit im Alter oder bei Einkommensrückgang günstiger sein.

Wichtig ist auch der Blick in die Zukunft: Kannst Du Dir die PKV dauerhaft leisten? Die Beiträge steigen erfahrungsgemäß mit den Jahren an (dazu gleich mehr). Ein Zurück in die GKV ist für Angestellte prinzipiell möglich, etwa wenn Dein Gehalt unter die Grenze fällt oder Du arbeitslos wirst. Ab 55 Jahren ist ein Wechsel in die GKV kaum noch möglich. Unsere Empfehlung: wechsle nur, wenn Du Dir sicher bist, dass Du die Beiträge auch im Alter tragen kannst.

Fazit für Angestellte

Die PKV lohnt sich vor allem für junge, gesunde Besserverdiener ohne große familiäre Verpflichtungen. Du kannst unter Umständen sparen und erhältst bessere Leistungen. Dennoch solltest Du die Entscheidung gut überlegen und langfristig planen. Vergleiche gründlich und ziehe in jedem Fall eine PKV-Beratung vom Versicherungsmakler hinzu.

Vorteile und Nachteile der PKV

Bevor man sich für die Private Krankenversicherung entscheidet, ist es wichtig, die Vor- und Nachteile zu kennen. Im Folgenden findest Du die wichtigsten Vorteile und Nachteile der PKV auf einen Blick:

Vorteile der privaten Krankenversicherung

  • Umfangreichere Leistungen und Komfort: In der PKV kannst Du Leistungen versichern, die über das Maß der GKV hinausgehen. Zum Beispiel hast Du im Krankenhaus Anspruch auf ein Ein- oder Zweibettzimmer und Behandlung durch den Chefarzt, wenn Dein Tarif dies vorsieht. Solche Wahlleistungen bieten viele PKV-Tarife standardmäßig, während gesetzlich Versicherte dafür nur mit Zusatzversicherung oder hohen Zuzahlungen aufkommen könnten. Auch hochwertiger Zahnersatz (Implantate, Inlays) wird in guten PKV-Tarifen oft zu 80–100% erstattet, während die Kasse hier nur einen begrenzten Festzuschuss zahlt. Insgesamt genießen Privatversicherte oft eine überlegenere medizinische Versorgung und können neueste Behandlungsmethoden in Anspruch nehmen, da die PKV diese eher erstattet als die GKV.
  • Schnellere Arzttermine und freie Arztwahl: Als Privatpatient hast Du den Ruf, bevorzugt behandelt zu werden. Tatsächlich berichten viele, dass sie beim Facharzt schneller einen Termin erhalten. Ärzte haben ein finanzielles Interesse, Privatpatienten zeitnah zu behandeln, da sie höhere Honorare erhalten. Zudem kannst Du ohne Überweisung direkt zu Spezialisten gehen und auch Ärzte frei wählen, inklusive solcher, die keine Kassenzulassung haben (Privatärzte). Das kann im Ernstfall Zeit sparen und Dir Zugang zu den besten Spezialisten verschaffen.
  • Tarif nach Maß & Vertragsgarantie: Du kannst Deinen Versicherungsschutz individuell zusammenstellen. Möchtest Du z.B. auf Luxusleistungen verzichten, kannst Du einen günstigeren Tarif ohne Chefarzt und ohne Einzelzimmer wählen. Oder Du wählst einen höheren Selbstbehalt, um Beiträge zu sparen. Diese Flexibilität hast Du in der GKV nicht. Außerdem sind einmal vereinbarte Leistungen vertraglich garantiert, der Versicherer kann nicht plötzlich Leistungen kürzen. Änderungen zu Deinen Ungunsten sind nur mit Deiner Zustimmung möglich oder wenn Du in einen anderen Tarif wechselst. Du hast also Planungssicherheit über den Leistungsumfang.
  • Mögliche Kostenvorteile für bestimmte Gruppen: Wie oben erläutert, können vor allem Beamte, sehr gut verdienende Angestellte und junge Selbstständige in der PKV weniger zahlen als sie in der GKV müssten. Gerade wer jung und gesund einsteigt, profitiert oft von niedrigen Anfangsbeiträgen und erhält dafür bessere Leistungen. Zusätzlich bieten viele Versicherer Beitragsrückerstattungen, wenn Du ein Jahr lang keine Rechnungen einreichst. So etwas gibt es in der GKV nicht direkt (hier gibt es höchstens Bonusprogramme für Vorsorge). Die PKV kann also finanziell attraktiv sein, wenn die Umstände passen.
  • Weltweiter Schutz und Zusatzleistungen: Private Vollversicherungen beinhalten oft Auslandsschutz für Reisen, zumindest für eine gewisse Zeit (z.B. 1-2 Monate im Jahr weltweit). Das heißt, Du bist auch im Ausland medizinisch abgesichert, ohne dass Du extra eine Reiseversicherung brauchst. Zudem erstatten viele PKV-Tarife alternative Heilmethoden (wie Osteopathie, Homöopathie) oder bieten besondere Services (etwa Telemedizin, spezifische Spezialisten-Netzwerke). Einige Leistungen, die die GKV nicht zahlt (z.B. professionelle Zahnreinigung, Brillengläser, Heilpraktiker), können je nach Tarif in der PKV abgedeckt sein.

Nachteile der privaten Krankenversicherung

  • Strenge Aufnahme und Gesundheitsprüfung: Im Gegensatz zur GKV kann die PKV Dich ablehnen oder Risikozuschläge verlangen, wenn Du Vorerkrankungen hast. Jeder Antragsteller durchläuft eine Gesundheitsprüfung. Personen mit chronischen Krankheiten oder hohem Risiko (z.B. bestimmte Vorerkrankungen) müssen mit Aufschlägen, Leistungsausschlüssen oder sogar Ablehnung rechnen. Die PKV pickt sich gewissermaßen die “guten Risiken” heraus, was für diese von Vorteil ist, aber eben nicht jeder hat freie Wahl. In jungen Jahren mit gutem Gesundheitszustand ist der Einstieg leicht, hast Du jedoch bereits gesundheitliche Probleme, kann es teuer oder unmöglich werden, eine gute PKV zu bekommen.
  • Kein kostenloser Familientarif: Ein großer Nachteil ist die fehlende Familienmitversicherung. In der gesetzlichen KV sind Kinder und nicht erwerbstätige Partner beitragsfrei mitversichert. In der PKV braucht jede Person einen eigenen Vertrag mit eigenem Beitrag. Zwar bieten Versicherer meist vergünstigte Kinder-Tarife an, aber diese Kosten muss man einplanen. Familien mit mehreren Kindern zahlen in der PKV schnell erheblich mehr als in der GKV. Für Familien ist daher oft die GKV die günstigere Lösung, sofern ein Elternteil gesetzlich versichert sein kann.
  • Steigende Kosten im Alter: Während Dein PKV-Beitrag anfangs attraktiv sein mag, muss Dir klar sein, dass die Beiträge im Laufe der Zeit regelmäßig steigen. Private Versicherer passen die Prämien an die gestiegenen Gesundheitskosten und die höhere Inanspruchnahme im Alter an.

    Beispiel: In den letzten zehn Jahren sind PKV-Tarife durchschnittlich um 3,1% pro Jahr teurer geworden, laut PKV-Branchenverband. Allein 2025 gab es eine durchschnittliche Beitragserhöhung von 12% im Bestand. Für etwa zwei Drittel der Privatversicherten stiegen die Kosten sogar um 18% im Schnitt. Das zeigt: Die Beiträge können auch sprunghaft anziehen. Zwar bilden die Versicherer Altersrückstellungen (Rücklagen) für jeden Versicherten, um die Steigerungen im Alter abzumildern, doch komplett auffangen können sie es nicht. Du musst damit rechnen, dass Du im Alter deutlich mehr zahlst als zu Beginn, trotz Altersrückstellungen.
  • Keine automatische Beitragsentlastung bei geringem Einkommen: In der GKV werden Deine Beiträge prozentual berechnet vom Einkommen berechnet. Fällt Dein Einkommen, sinken auch Deine Beiträge (bis hin zum Mindestbeitrag). In der PKV bleibt Dein Beitrag zunächst gleich, unabhängig davon ob Dein Einkommen sinkt oder Du arbeitslos wirst. Nur wenn Du nachweisen kannst, dass Du bedürftig bist, könntest Du in den sogenannten Basistarif wechseln (ein Sondertarif der PKV, der dem GKV-Leistungskatalog entspricht und maximal den Höchstbeitrag der GKV kostet). Das ist aber ein starker Einschnitt, da dann auch die Leistungen auf GKV-Niveau begrenzt werden. Faktisch hast Du also kein Auffangnetz in der PKV, außer Deinen eigenen Ersparnissen. Arbeitslose müssen ihre PKV-Beiträge weiterzahlen (die Arbeitsagentur zahlt nur einen Zuschuss in Höhe des GKV-Beitrags). Nur wer in der zweiten Hälfte seines Berufslebens zu 90% gesetzlich versichert war, darf im Alter in die günstige Krankenversicherung der Rentner (KVdR). PKV-Versicherte erfüllen diese Bedingung nicht und bleiben im Alter privat versichert.
  • Erstattungssystem mit Vorleistung und Bürokratie: In der PKV bekommst Du die Arztrechnungen zunächst nach Hause geschickt und musst sie selbst begleichen. Anschließend reichst Du die Rechnungen bei Deiner Versicherung ein und bekommst das Geld erstattet. Dieser Prozess bedeutet mehr Aufwand und erfordert Liquidität. Du musst in Vorleistung gehen. Zwar dauert die Erstattung meist nur wenige Tage bis Wochen, aber je nach Behandlung können hohe Beträge fällig werden, die Du zwischenzeitlich auslegen musst. Nicht jeder verfügt jederzeit über genügend Rücklagen dafür. In der GKV dagegen rechnet der Arzt direkt mit der Krankenkasse ab und Du merkst von den Kosten nichts. Zudem trägst Du als Privatpatient das Risiko, dass der Versicherer manche Kosten möglicherweise nicht in voller Höhe erstattet, wenn z.B. die Rechnung über die tariflichen Sätze hinausgeht. Dann musst Du solche Differenzen selbst zahlen. Insgesamt erfordert die PKV also mehr Disziplin bei Rechnungsmanagement und Finanzen.
  • Erschwerte Rückkehr in die GKV: Wie bereits angedeutet, ist es schwierig, später wieder von der PKV in die gesetzliche Kasse zurückzukehren. Besonders ab 55 Jahren ist ein Wechsel in die GKV praktisch ausgeschlossen. Ein “Hin und Her” ist also nicht so einfach möglich. Die Entscheidung für die PKV ist in gewisser Weise langfristig. Man sollte sich dessen bewusst sein, um keine bösen Überraschungen zu erleben.

Wie Du siehst, gibt es gewichtige Vor- und Nachteile. Auf der positiven Seite Top-Leistungen, individuelle Tarife und mögliche Kostenvorteile, auf der negativen Seite langfristige finanzielle Verpflichtungen, das Fehlen der Familienmitversicherung und bestimmte Risiken. Als Nächstes schauen wir uns genauer an, wie sich die Beiträge in der PKV berechnen und entwickeln.

Beitragsberechnung in der PKV

Die Höhe des PKV-Beitrags wird für jede Person individuell kalkuliert. Versicherer berücksichtigen dabei verschiedene Faktoren:

Alter bei Vertragsabschluss

Je jünger Du beim Eintritt in die PKV bist, desto geringer ist statistisch Dein Krankheitsrisiko und desto mehr Jahre kannst Du in die Altersrückstellungen einzahlen. Daher zahlen junge Einsteiger deutlich weniger Beitrag als ältere. Wer z.B. mit 25 einsteigt, erhält einen günstigeren Tarif als jemand, der erst mit 45 in die PKV wechselt, selbst bei identischen Leistungen. Ab etwa 60 werden keine Rückstellungen mehr aufgebaut, aber bis dahin steigt der Beitrag mit zunehmendem Eintrittsalter deutlich an.

Gesundheitszustand und Risikofaktoren

Beim Antrag musst Du Gesundheitsfragen beantworten. Vorerkrankungen (z.B. chronische Leiden, teure Therapien, anstehende Operationen) können zu Risikozuschlägen führen. Das heißt, der Versicherer verlangt einen Aufschlag auf den Normalbeitrag, um das höhere zu erwartende Kostenrisiko abzudecken. Kleine Dinge (wie Heuschnupfen) haben oft kaum Auswirkungen, aber ernsthafte Befunde (z.B. ein zurückliegender Bandscheibenvorfall, Diabetes, psychische Erkrankungen) können teuer werden. In extremen Fällen lehnt der Versicherer den Antrag ab. Umgekehrt zahlen kerngesunde Personen den Normaltarif ohne Zuschläge. Deinen Gesundheitszustand beim Antrag kannst Du später nicht mehr “verbessern” – die Kalkulation bleibt. Das motiviert viele, möglichst jung und gesund in die PKV zu gehen.

Leistungsumfang des Tarifs

Du entscheidest, welche Leistungen Du absichern möchtest. Ein Basis-Tarif mit reiner Mehrbettzimmer-Unterbringung im Krankenhaus, geringer Zahnersatz-Erstattung und höheren Selbstbeteiligungen ist erheblich günstiger als ein Premium-Tarif mit Einzelzimmer, 100% Zahnersatz und ohne Selbstbehalt. Jede Leistungsverbesserung kostet entsprechend mehr Beitrag. Hier gilt es, den passenden Mittelweg zu finden: Du solltest Dich weder unterversichern (sonst verzichtest Du auf wesentliche Vorteile der PKV), noch Leistungen bezahlen, die Du nicht brauchst. Auch Optionstarife (z.B. Option auf Einbettzimmer nur bei Bedarf) gibt es, diese können flexibel aber auch komplex sein.

Selbstbehalt (Selbstbeteiligung)

Viele PKV-Tarife bieten die Möglichkeit, einen jährlichen Selbstbehalt zu vereinbaren, z.B. 300 €, 500 € oder 1.000 € pro Jahr. Das bedeutet, Du trägst Krankheitskosten bis zu diesem Betrag selbst, erst danach zahlt die Versicherung. Im Gegenzug reduziert sich der Monatsbeitrag spürbar. Ein höherer Selbstbehalt kann sinnvoll sein, wenn Du selten zum Arzt gehst und im Notfall genug Rücklagen hast, um die Kosten bis zur Selbstbehalt-Grenze selbst zu zahlen. Durch einen Selbstbehalt von z.B. 500 € lässt sich oft ein zweistelliger Prozentsatz an Prämie sparen. Beachte: Bei Beamten sind Selbstbehalte weniger üblich (da ohnehin nur Restkosten versichert werden).

Beruf und Tarifgruppe

Manche Versicherer haben spezielle Tarife für bestimmte Berufsgruppen (z.B. Heilberufe) oder vergünstigte Konditionen für Angestellte vs. Selbstständige. Generell aber zahlt ein Angestellter und ein Selbstständiger für den gleichen Tarif und die gleiche Personengruppe den gleichen Grundbeitrag. Der Unterschied ist, dass Angestellte einen Arbeitgeberzuschuss erhalten: Dein Arbeitgeber beteiligt sich gesetzlich zur Hälfte (maximal bis zu dem Betrag, den er für einen GKV-Versicherten zahlen würde). Das ist wichtig bei der Kalkulation: Wenn Dein PKV-Beitrag z.B. 600 € beträgt, übernimmt der Arbeitgeber davon 300 € (sofern das unter dem GKV-Höchstbetrag liegt) und Du zahlst 300 € selbst. Selbstständige haben keinen solchen Zuschuss, dafür sind ihre Beiträge steuerlich absetzbar.

All diese Faktoren führen zu Deinem persönlichen Beitrag. Eine pauschale “PKV kostet X€“ gibt es nicht. Wie gesehen, liegt der Durchschnitt laut PKV-Verband bei rund 623 € im Monat, Beamte im Schnitt 270 € – aber das umfasst Jung und Alt, Basis- und Top-Tarife. Für einen 35-Jährigen in einem leistungsstarken Tarif kann man mit ca. 450–700 € rechnen, für einen 25-Jährigen vielleicht 300–400 €, je nach Leistungen. Ein Beispiel zur Veranschaulichung:

Person (30 Jahre, gesund, ledig)GKV-Beitrag (Monatlich)PKV-Beitrag (Monatlich)
Angestellter, Gehalt 70.000 €ca. 470 € (Arbeitnehmer-Anteil; Gesamt ~940 € mit AG)ca. 400 € (umfangreicher Tarif, z.B. 2-Bett, SB 500 €)
Selbstständiger, Einkommen 70.000 €ca. 940 € (muss komplett selbst gezahlt werden)ca. 400 € (vergleichbarer Tarif wie Angestellter)
Beamter, Besoldung 70.000 € (50% Beihilfeanspruch)ca. 940 € (Dienstherr zahlt nichts zur GKV)ca. 250 € (PKV-Beitrag für 50% Restkosten, Beihilfe zahlt Rest)

Hinweis: AG = Arbeitgeber; SB = Selbstbehalt. Werte gerundet, Stand 2025 (Beitragsbemessungsgrenze GKV ~66.000 €). Dieses Beispiel dient der Illustration – tatsächliche Beiträge können je nach Tarif und individueller Situation variieren.

Man sieht im Beispiel: Für Angestellte und Beamte ist der Arbeitgeber bzw. Dienstherr eine große Entlastung, entweder durch hälftige Beitragsübernahme (Angestellte) oder Beihilfe (Beamte). Selbstständige müssen in der GKV wie PKV den vollen Beitrag selbst stemmen, weswegen die PKV für sie bei hohem Einkommen oft vorteilhaft sein kann.

Wie entwickeln sich die Beiträge im Laufe der Zeit? Wie schon im Nachteil-Abschnitt beschrieben, steigen PKV-Prämien tendenziell mit dem Alter. Allerdings versuchen die Versicherer das abzumildern: Ein Teil Deines Beitrags (i.d.R. 10%) wird als Altersrückstellung angespart. Ab 60 zahlst Du diesen Zuschlag nicht mehr, was den Anstieg etwas abbremst. Zudem fällt bei Renteneintritt der Beitrag für Krankentagegeld weg, falls Du einen hattest. Dennoch musst Du auch als Rentner mit weiteren Anpassungen rechnen. Deshalb unser Rat: Plane von Anfang an finanziell vor. Wenn Du durch die PKV gegenüber der GKV heute Geld sparst, lege diesen Betrag idealerweise beiseite, um im Alter Puffer zu haben.

Übrigens, in der gesetzlichen Krankenversicherung steigen die Beiträge ebenfalls regelmäßig (z.B. durch Erhöhung des Zusatzbeitrags) und sind grundsätzlich einkommensabhängig. Für Top-Verdiener liegt der Höchstbeitrag 2025 bei circa 942 €. Allerdings erhalten Rentner mit kleiner Rente in der GKV erhebliche Entlastung (Beitrag richtet sich nach Rente, und Krankenkassenbeiträge werden ggf. durch Grundsicherung übernommen, falls die Rente nicht reicht). In der PKV müsstest Du in einem solchen Fall auf den Basistarif ausweichen, falls Du Dir den normalen Tarif nicht mehr leisten kannst.

Fazit zur PKV Beitragsberechnung

Bei der PKV-Beitragsberechnung spielen Alter, Gesundheit und gewünschte Leistungen die Hauptrollen. Mit einer bewussten Tarifwahl und kluger Planung kannst Du die Kosten steuern, aber Du solltest immer einen langfristigen Blick haben.

PKV abschließen: Darauf musst Du achten

Die Entscheidung für einen privaten Krankenversicherer und Tarif will wohlüberlegt sein. Hier ein paar Tipps, worauf Du beim Abschluss einer PKV achten solltest:

1. Ehrliche und sorgfältige Antragstellung: Fülle den Gesundheitsfragebogen wahrheitsgemäß und vollständig aus. Das ist ganz entscheidend! Verschweigst Du Krankheiten oder Behandlungen absichtlich, kann das später zur Vertragsauflösung oder Leistungsablehnung führen. Falls Du unsicher bist, welche Vorerkrankungen relevant sind, sprich mit einem spezialisierten Versicherungsmakler. Wir empfehlen, vor Antragstellung eine anonyme Risikovoranfragen zu stellen. Wir als PKV Versicherungsmakler nutzen diese, um zu sehen, welcher Versicherer Dich zu welchen Konditionen nehmen würde.

2. Passenden Tarifumfang wählen: Überlege Dir gut, welche Leistungen Du wirklich brauchst. Möchtest Du unbedingt Chefarzt und Einzelzimmer? Wie wichtig ist Dir alternative Medizin? Reichen 80% Erstattung beim Zahnersatz oder hättest Du gerne 100%? Diese Fragen bestimmen den Tarif. Lass Dich nicht von niedrigen Beiträgen blenden, die vielleicht nur durch magere Leistungen zustande kommen. Ein Basistarif-ähnlicher PKV-Tarif bringt Dir kaum Vorteile gegenüber der GKV, außer potentiell kürzeren Wartezeiten. In der Regel wählt man die PKV ja gerade wegen besserer Leistungen – spare also nicht am falschen Ende. Gleichzeitig musst Du aber auch nicht jedes “Luxus-Feature” absichern, wenn Du es nicht willst. Tipp: Schaue Dir die Bedingungen an, insbesondere bei Leistungsobergrenzen (z.B. erstatten manche Tarife nur bis zum 3,5-fachen Satz der Gebührenordnung – was aber meist ausreichend ist). Achte auch darauf, dass Hilfs- und Heilmittel in vernünftiger Höhe abgedeckt sind. Ein guter Tarif sollte Zahnleistungen großzügig einschließen (mind. 75-90%), da hier hohe Kosten entstehen können.

3. Höhe der Selbstbeteiligung bedenken: Ein höherer Selbstbehalt reduziert den Beitrag spürbar, aber Du musst im Ernstfall dann bis zu dieser Höhe aus eigener Tasche zahlen. Überlege, welche Summe Du pro Jahr zur Not selbst tragen könntest. 500 € Selbstbehalt sind für viele gut verkraftbar und senken den Beitrag merklich. 1.000 € Selbstbehalt muss man sich schon einplanen. Wenn Du kaum zum Arzt gehst, kann ein hoher Selbstbehalt Sinn machen. Du profitierst dann von niedrigeren Prämien und bekommst im guten Fall sogar Beitragsrückerstattungen, wenn Du gar keine Rechnungen einreichst. Bist Du jedoch häufiger in Behandlung oder möchtest kleine Rechnungen auch erstattet bekommen, wähle lieber einen geringeren Selbstbehalt.

Wichtig: Bei Beamten-Tarifen ist oft gar kein Selbstbehalt vorgesehen, da sie sowieso nur anteilige Kosten versichern.

4. Beitragsentwicklung und finanzielle Vorsorge: Informiere Dich über die Beitragsstabilität des Versicherers. Keine PKV kann garantieren, dass Beiträge nicht steigen, aber manche Unternehmen haben einen Ruf für moderate Anpassungen, andere für häufigere Sprünge. Frage z.B. nach der durchschnittlichen Erhöhungsrate in den letzten 10 Jahren. Denke daran, dass Du die PKV im Idealfall lange behältst, auch im Alter. Wähle daher einen Tarif, der langfristig tragbar ist, nicht nur kurzfristig billig. Es kann sinnvoll sein, Rücklagen zu bilden: Die Differenz, die Du als junger PKV-Kunde sparst (gegenüber der GKV), solltest Du idealerweise teilweise beiseitelegen, um im Alter Reserve zu haben.

5. Vertragsbedingungen und Kleingedrucktes: Lies die Allgemeinen Versicherungsbedingungen. Achte auf Wartezeiten (bei PKV Vollversicherung sind diese meistens nicht relevant außer bei Schwangerschaft und Zahn in den ersten Monaten, es sei denn Du kommst von GKV, dann entfallen Wartezeiten), auf Kündigungsfristen und besondere Regelungen. Wichtig: In der PKV hast Du ein Tarifwechselrecht gemäß §204 VVG – das heißt, Du darfst innerhalb des gleichen Unternehmens später in andere Tarife wechseln, die die gleichen Leistungen bieten oder weniger, ohne neue Gesundheitsprüfung. Das kann beispielsweise bedeuten, dass Du in einen etwas günstigeren (aber vielleicht leistungsschwächeren) Tarif desselben Versicherers wechselst, wenn Dir die Beiträge zu hoch werden. Dabei bleiben Dir alle Altersrückstellungen vollständig erhalten. Ein solcher interner Tarifwechsel ist häufig die bessere Lösung, als die PKV komplett zu wechseln. Viele Versicherer haben ältere Tarife, die für Bestandskunden offen sind, oder neue günstigere Tarife, in die man wechseln kann. Erkundige Dich beim Versicherer – dieser muss Dich über passende Optionen informieren, auch wenn manche das nur auf Nachfrage tun.

6. Beratung nutzen & Vergleichen: Die PKV ist komplex. Nutze daher unabhängige Informationsquellen und Beratung. Dazu unten mehr, aber dieser Rat sei hier schon gegeben: Sprich mit Experten oder Leuten, die schon Erfahrung haben. Logischerweise empfehlen vor allem die Beratung durch einen unabhängigen Versicherungsmakler, wie RISK007.

Wenn Du all diese Punkte beachtest, erhöhst Du die Chance, von Anfang an die richtige Entscheidung zu treffen und einen passenden, zukunftssicheren Tarif zu finden. Buche jetzt einen kostenlosen Beratungstermin mit uns. Wir unterstützen dich bei der Finden eines passenden Tarifs.

PKV wechseln: So geht’s richtig

Manchmal stellt man erst nach einigen Jahren fest, dass der gewählte PKV-Tarif oder Versicherer nicht optimal ist. Sei es wegen starker Beitragserhöhungen oder unzureichender Leistungen. Ein Wechsel der PKV bzw. des Versicherungsunternehmens ist grundsätzlich möglich, aber dabei gilt es, vorsichtig vorzugehen, um keine unnötigen Nachteile zu erleiden.

Wenn Du mit dem Gedanken spielst deinen Anbieter oder Tarif für die private Krankenversicherung zu wechseln, lies Dir unbedingt unseren Ratgeber dazu durch. Beim PKV-Wechsel gibt es einiges zu beachten. Kontaktiere uns gern unverbindlich. Wir helfen Dir, einen PKV-Tarif zu finden, der wirklich zu Dir passt.

Warum eine PKV Beratung durch einen Versicherungsmakler wichtig ist

Angesichts der Komplexität der PKV und der langfristigen Tragweite der Entscheidung solltest Du unbedingt in Erwägung ziehen, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Ein unabhängiger Versicherungsmakler für private Krankenversicherung (also ein auf Krankenversicherung spezialisierter Makler) kann Dir helfen, die richtige Wahl zu treffen. Warum ist das so wichtig?

  • Individuelle Analyse Deiner Situation: Ein guter Makler schaut sich genau Deine persönliche Lage an: Dein Einkommen, Deine Berufspläne, Deinen Gesundheitszustand, Deine Familienplanung und Deine Wünsche an den Versicherungsschutz. Auf Basis dieser Informationen kann er einschätzen, ob die PKV für Dich sinnvoll ist und wenn ja, welche Tarife am besten passen. Diese maßgeschneiderte Beratung ist etwas, was beim klassischen Internetvergleich oder durch die Hotline eines Versicherers oft schwierig ist. Jeder Mensch hat andere Prioritäten: Der eine will unbedingt das beste Einzelzimmer im Krankenhaus, der nächste legt Wert auf günstige Beiträge im Alter. Ein guter PKV Berater wird diese Prioritäten mit Dir herausarbeiten.
  • Marktüberblick und transparente Auswahl: Ein unabhängiger Versicherungsmakler arbeitet nicht für eine bestimmte Gesellschaft, sondern kann aus vielen Versicherern auswählen. Er kennt den Markt der PKV-Tarife und bleibt weitgehend objektiv. Das bedeutet, Du bekommst eine transparente Auswahl an Angeboten präsentiert, die Deinen Kriterien entsprechen, inklusive Vor- und Nachteile jedes Tarifs. Makler haben oft Zugriff auf Hintergrundinformationen und spezielle Analyse-Software. Sie wissen, welche Versicherer in den letzten Jahren hohe Beitragsanpassungen hatten oder welcher Tarif in Expertenratings gut abschneidet. Diese Infos fließen in die Empfehlung ein. Du bekommst also nicht einfach “Tarif XY, weil gerade im Angebot”, sondern eine fundierte Begründung, warum gerade dieser Tarif zu Dir passt.
  • Keine Bindung an Anbieter – Dein Interesse im Vordergrund: Anders als ein Vertreter einer einzelnen Versicherung, der natürlich sein hauseigenes Produkt verkaufen kann und muss, hat ein Makler keine feste Anbieterbindung. Er ist per Gesetz im Lager des Kunden und nicht des Versicherers. Sein Ziel ist es, Dich langfristig gut zu beraten, denn er betreut Dich idealerweise über viele Jahre.

    Wir sagen Dir, wenn eine bestimmte PKV nicht zu Dir passt oder wenn wir Bedenken haben (z.B. weil Du zu viele Vorerkrankungen hast und besser in der GKV bleiben solltest). Diese Ehrlichkeit ist wertvoll, denn Fehlentscheidungen tun weh und können im Zweifel sehr teuer für dich werden. Ein Makler verdient zwar bei Abschluss eine Provision oder Courtage, aber im Wettbewerb der Makler zählt langfristige Kundenzufriedenheit mehr als der schnelle Abschluss. Gute Makler leben von Empfehlungen zufriedener Kunden und langfristigen Kundenbeziehungen.
PKV Unabhängige Beratung Makler
  • Unterstützung bei Antrag und darüber hinaus: Die Hilfe hört nicht bei der Tarifempfehlung auf. Ein Makler begleitet Dich auch beim Antragsprozess. Er weiß, wie man die Gesundheitsangaben korrekt macht, welche Formulierungen sinnvoll sind und welche Atteste man vielleicht gleich mit einreichen sollte, um Rückfragen zu vermeiden. Sollte der Versicherer Rückfragen oder ein schlechtes Angebot (mit Zuschlägen) machen, kann der Makler nachverhandeln oder Alternativen aufzeigen. Im Leistungsfall, also wenn Du Versicherungsleistungen abrufst, steht ein guter Makler ebenfalls an Deiner Seite. Hast Du mal Streit mit der Versicherung über eine Erstattung, kann der Makler intervenieren und sich für Dich einsetzen. Du hast also einen kompetenten Ansprechpartner für alle Fragen rund um Deine Krankenversicherung, nicht nur beim Abschluss, sondern auch später.
  • Zeitersparnis und Fehlervermeidung: Sich selbst durch Hunderte von Tarifoptionen zu wühlen, kann Wochen in Anspruch nehmen und trotzdem übersieht man leicht etwas. Ein erfahrener Berater hat viel Wissen parat, er kann Dir in kurzer Zeit erklären, worauf es ankommt, und kennt Fallstricke. Das spart Dir enorm viel Zeit und bewahrt Dich vor teuren Fehlern. Dinge wie die oben erwähnten Altersrückstellungen, Tarifwechselrecht, Beihilferegelungen etc. sind sehr speziell: ein Spezialist für PKV hat das drauf. So stellst Du sicher, dass Du wirklich verstehst, was Du da abschließt und später keine bösen Überraschungen erlebst.
  • Kosten der Beratung: Viele fragen sich, was so eine unabhängige Beratung kostet. In der Regel kostet sie Dich direkt nichts. Ein Versicherungsmakler wird vom Versicherer vergütet über die Abschlussprovision, die in den Beiträgen einkalkuliert ist, egal ob Du mit oder ohne Makler abschließt. Das heißt, Du zahlst keinen extra Betrag für die Beratung.
Fazit zur PKV Beratung

Eine unabhängige Beratung durch einen Experten ist fast unverzichtbar, wenn Du das Optimum aus Deiner Privaten Krankenversicherung herausholen möchtest. Sie bietet Dir Sicherheit und Komfort im Entscheidungsprozess. Besonders wenn Du wenig Vorwissen hast oder Dir die Tragweite bewusst ist und Du kein Risiko eingehen willst, ist ein Makler dein Partner.

Als unabhängiger Versicherungsmakler für Private Krankenversicherung bieten wir Dir eine transparente Auswahl an passenden PKV-Tarifen verschiedener Anbieter. Wir führen eine individuelle Analyse Deiner Situation durch und arbeiten langfristig mit Dir zusammen. Und das alles, ohne von einer Versicherungsgesellschaft abhängig zu sein. So eine Unterstützung ist in einem komplexen Feld wie der PKV Gold wert.

Fazit: So findest Du die passende Private Krankenversicherung

Die Entscheidung für oder gegen die Private Krankenversicherung will gut überlegt sein. Mit dem richtigen Wissen und der nötigen Unterstützung durch einen Versicherungsmakler kannst Du jedoch relativ einfach die für Dich passende Private Krankenversicherung in Deutschland finden.

Zusammenfassend solltest Du Dir zunächst klar machen, ob die PKV für dich überhaupt sinnvoll ist und sich ein Wechsel für Dich lohnt. Bist Du ein gutverdienender, gesunder Single (oder zu zweit), Selbstständiger oder Beamter, stehen die Chancen gut, dass Du von der PKV profitieren kannst.

Falls Du Dich für die PKV entscheidest, nimm Dir Zeit, die Tariflandschaft zu verstehen: Welche Leistungen sind Dir wichtig, wie hoch darf der Beitrag sein, und was prognostizierst Du für Dein Alter? Nutze Online-Informationsquellen, studiere Vergleiche, lies Erfahrungen. Aber vor allem, hole Dir unabhängigen Rat. Eine professionelle Beratung zur Privaten Krankenversicherung durch einen unabhängigen Versicherungsmakler halten wir für unverzichtbar. Eine neutrale Expertenberatung bewahrt Dich vor Fehlentscheidungen und zeigt Dir objektiv die besten Optionen auf.

Vergiss nicht, die Langfristigkeit im Blick zu behalten. Die Private Krankenversicherung ist kein kurzfristiges Sparmodell, sondern im besten Fall ein Lebensbegleiter. Wenn Du jedoch die Vorteile, z.B. von schnelleren Terminen bis zu besserer Versorgung und Beitragsersparnis, schätzt und die finanziellen Anforderungen stemmen kannst, kann die PKV ein echter Gewinn an Lebensqualität sein.

Am Ende solltest Du eine gut informierte Entscheidung treffen, mit der Du Dich wohlfühlst. Die passende PKV ist die, die Deinen persönlichen Bedürfnissen entspricht und Dir auch in vielen Jahren noch ein gutes Gefühl gibt. Mit Wissen, Vergleich und kompetenter Beratung wirst Du genau diese Versicherung finden.

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Torsten Priesemann

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Verfasst von Torsten Priesemann

Torsten Priesemann ist Spezialist rund um das Thema Kranken- und Pflegeversicherung bei der RISK007 GmbH. Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung als unabhängiger Versicherungsmakler hat sich Torsten dem komplexen Themengebiet der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung in Deutschland verschrieben. Er berät Kunden mit einzigartiger Sorgfalt und Hingabe, um gemeinsam die individuell passenden Tarife zur Absicherung existenzieller Risiken zu finden.
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