Wer anderen schuldhaft einen Schaden zufügt, muss in aller Regel dafür haften und den Schaden ersetzen. Ein gemütlicher Abend bei Freunden und das Glas Rotwein landet versehentlich auf dem teuren Teppich. Dein Kind zerschießt beim Ballspielen im Garten aus Versehen das Fenster des Nachbarn. Unser Leben ist geprägt von kleinen Missgeschicken des Alltags. Leider kommt es hin und wieder aber auch zu größeren Unfällen. Nach dem Gesetz muss der Verursacher eines Schadens dafür haften. Vor allem wenn dabei Personen zu Schaden kommen, kann es schnell existenzbedrohlich teuer werden. Ob kleines Missgeschick oder großes Unglück – die Privathaftpflichtversicherung schützt dich und deine Familie vor den Gefahren des privaten Alltags. Sie ist eine der wichtigsten Versicherungen und sollte in keinem Haushalt fehlen.
Wer braucht eine private Haftpflichtversicherung?
Die private Haftpflichtversicherung kommt für Schäden auf, die Du schuldhaft Dritten hinzugefügt hast. Wenn Personen beteiligt sind, kann der Schaden in die Tausende oder gar Millionen gehen. Deshalb sollte die private Haftpflichtversicherung unverzichtbar für jeden Haushalt sein. Trotzdem haben laut einer Studie des GDV (2018) nur 83 Prozent der Haushalte in Deutschland eine private Haftpflichtversicherung. Ein gewagtes Unterfangen, wenn man bedenkt, dass eine gute Versicherung für die ganze Familie schon ab 60 Euro im Jahr erhältlich ist, ein Personenschaden aber schnell in die Hunderttausende gehen kann.
Meist wird zwischen Single- und Partner- bzw. Familien Tarifen unterschieden. Während Single Tarife lediglich eine einzelne Person versichern, hast Du mit Partner oder Familien Tarifen die Möglichkeit deine im gleichen Haushalt lebende Familie kostengünstig abzusichern.
Für die folgenden privaten Bereiche benötigst Du meist eine separate Haftpflichtversicherung:
- Haus- und Grundbesitzer
- Besitzer von Öltanks, z.B. der Heizöltank im Eigenheim
- Bauherren
- Tierhalter, z.B. Halter von Hunden oder Pferden
- Jäger
- Besitzer von Motor- und Segelbooten, bestimmten Drohnen und anderen Kraftfahrzeugen
- Personen im öffentlichen Dienst
Wann zahlt die private Haftpflichtversicherung?
Die private Haftpflichtversicherung prüft im Schadensfall, ob die gegen dich gemachten Schadensersatzansprüche gerechtfertigt sind. Sind die Ansprüche gerechtfertigt, leistet der Vertrag für Personen-, Sach- und Vermögensschäden. Während Sachschäden oft nur ein paar tausend Euro kosten, können Personenschäden in die Millionen gehen. Wenn Menschen verletzt werden, kann es schnell richtig teuer werden.
Beispiel für einen Haftpflichtschaden mit Personen-, Sach- und Vermögensschaden
Beim Überqueren der Straße übersiehst Du einen herannahenden Motorradfahrer, welcher beim Ausweichen deinetwegen zu Sturz kommt. Der Fahrer kommt ins Krankenhaus und muss an der Schulter operiert werden. Nach der OP folgt ein mehrwöchiger Reha-Aufenthalt (Personenschaden). Neben Schmerzensgeld wirst Du außerdem zum Ersatz des Verdienstausfalls des Verunfallten zur Kasse gebeten, da er während dieser Zeit nicht arbeiten gehen kann (Vermögensschaden). Zudem musst Du für den Schaden am Motorrad aufkommen (Sachschaden). Die Privathaftpflicht übernimmt die von Dir verursachten Kosten bis zur vereinbarten Versicherungssumme. Ohne entsprechenden Vertrag müsstest Du für den kompletten Schaden selbst aufkommen.
Wir setzen auf Transparenz und Finanzbildung und möchten, dass Du selbst entscheiden kannst, ob eine Versicherung notwendig ist oder nicht. Für uns ist der Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung ein absoluter “No Brainer”. Die Kosten sind gering und das dem gegenüberstehende Risiko ist enorm. Niemand kann einen möglichen Schaden vorhersehen und ein Moment der Unachtsamkeit oder fahrlässiges Handeln kann zum lebensverändernden Ereignis werden. Ein leider allzu reales Beispiel ist der tragische Brand im Affenhaus Krefeld, der Anfang 2020 ganz Deutschland schockierte.
Privathaftpflicht als indirekter Rechtsschutz
Die Privathaftpflicht Versicherung wirkt gleichzeitig als eine indirekte Rechtsschutzversicherung, da sie im Schadenfall vor Gericht unberechtigte Ansprüche gegen dich abwehrt. Die Versicherung wird bei strittigen Schadensfällen versuchen deine Unschuld zu beweisen. Ohne entsprechenden Vertrag müsstest du im Zweifel für teure Anwaltskosten selbst im Voraus aufkommen.
Wann leistet die Privathaftpflicht nicht?
- Vorsätzlich verursachte Schäden
- Eigenschäden, also selbst verursachte Schäden durch dich oder eine mitversicherte Person an deinem Körper, Eigentum oder Vermögen
- Schäden aus strafbaren Handlungen
- Schäden, die im Normalfall über die Kfz-Haftpflichtversicherung abgedeckt sind
- Schäden an den zuvor genannten ausgeschlossenen Bereichen des privaten Alltags, für die Du einen separaten Vertrag benötigst (Tierhalter, Haus- und Grundbesitzer, Jäger, etc.)
Darauf solltest Du bei der Privathaftpflicht achten
Ausreichend hohe Deckungssumme
Wir empfehlen eine Deckungssumme von mindestens 10 Millionen Euro für Personen-, Sach- und Vermögensschäden. Im Bestfall wählst Du eine Versicherung, die eine Deckung von bis zu 50 Millionen Euro anbietet. Gerade bei Personenschäden wird dieses Risiko oftmals verkannt.
Familienhaftpflicht – Der Schutz für die ganze Familie
In der Regel ist ein Haftpflichtvertrag pro Haushalt ausreichend. Bitte beachte dabei, dass Schadensersatzansprüche gegen mitversicherte oder im Haushalt lebende Angehörige meist vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sind.
Kein Schuldeingeständnis ohne Rücksprache
Nach einem Schadensfall solltest Du deinen Versicherer umgehend kontaktieren. Bitte achte darauf, dass Du gegenüber den Geschädigten kein Schuldgeständnis abgibst oder gar eigenmächtig Schadensersatz leistest. Bei Streitigkeiten kann Dir der Versicherer sonst in den meisten Fällen nicht mehr helfen, bzw. den Versicherungsschutz verwehren.
Gefälligkeitsschäden: Dann klappt’s auch mit den Nachbarn
Ein Gefälligkeitsschaden kann entstehen, wenn Du z.B. einem Freund oder Bekannten ohne Vergütung einen Gefallen tust. Das klassische Beispiel hierfür ist der Fernseher, den Du versehentlich beim Umzug fallen lässt. Für solche Schäden bist Du gesetzlich nicht zum Schadensersatz verpflichtet – somit leistet deine Haftpflicht im Normalfall auch nicht. Bei vielen Versicherungen können Gefälligkeitsschäden jedoch mitversichert werden.
Deliktunfähige Kinder
Kinder unter 7 Jahren können nach dem Gesetz nicht für Schäden verantwortlich gemacht werden. Im Straßenverkehr wird diese Altersgrenze sogar auf 10 Jahre erhöht. Haben die Eltern ihre Aufsichtspflicht nicht verletzt, so bleibt der Geschädigte meist auf den Kosten sitzen. Viele Versicherer bieten jedoch den Einschluss von Schäden durch deliktunfähige Kinder an.
Mietsachschäden
Ein guter Haftpflicht Tarif sichert auch Schäden an gemieteten oder geliehenen Wohnräumen in Gebäuden ab, so genannte Mietsachschäden.
Forderungsausfalldeckung: Gut versichert, wenn Andere es nicht sind
Die Forderungsausfalldeckung kommt für Schäden auf, die Dir durch Andere entstehen. Sie ist quasi eine umgekehrte Haftpflichtversicherung und leistet, wenn der Schadensverursacher keine Haftpflichtversicherung hat und selbst nicht für den Schaden aufkommen kann. Damit deine Versicherung leistet, müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein. Welche das sind, kannst Du in den jeweiligen Vertragsbedingungen nachlesen.
Schlüsselverlust
Falls Du beruflich oder privat viele Schlüssel mit Dir führst, kann die Mitversicherung von Schlüsselverlust sinnvoll sein. Verlierst Du einen Schlüssel zum Bürogebäude oder dem Eingang des Mehrfamilienhauses, muss unter Umständen die komplette Schließanlage ausgetauscht werden. Das kann schnell teuer werden. Der Baustein Schlüsselverlust übernimmt diese Kosten. Bitte bedenke, dass viele moderne Bürogebäude heutzutage anonymisierte Schlüsselkarten verwenden. Hier würde sich der Einschluss zum Beispiel nicht lohnen, da im Falle des Verlusts die Karte einfach deaktiviert werden kann.
Vereinbarung einer Selbstbeteiligung
Mit einem Selbstbehalt kannst Du die Beiträge zur Versicherung senken. In den meisten Fällen empfehlen wir die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung. Das bedeutet, dass Du Schäden bis zu einer bestimmten Höhe (z.B. 150€ pro Schadenfall) selbst trägst. Die Versicherung übernimmt den die Selbstbeteiligung übersteigenden Teil. Nach unserer Erfahrung sind die Ersparnisse, die Du über die Jahre durch den reduzierten Beitrag hast höher, als der Selbstbehalt an sich. Zudem sind kleinere Schäden bis 150€ nicht existenzbedrohlich und können zur Not auch aus der eigenen Tasche bezahlt werden.
Unsere Tarifempfehlungen für die private Haftpflichtversicherung
Die Beitrags- und Leistungsunterschiede zwischen den verschiedenen Anbietern für Haftpflichtversicherungen in Deutschland sind enorm. Ein unabhängiger Vergleich ist deshalb ratsam. Für unsere Kunden machen wir uns regelmäßig auf die Suche nach den besten Tarifen zur Privathaftpflicht in Deutschland. Aus über 200 Anbietern ermitteln wir unabhängig die passenden Tarife für die private Haftpflichtversicherung. Du kannst die von uns empfohlenen Tarife direkt über unseren Vergleichsrechner auswählen und abschließen. Alle Leistungen sind transparent und übersichtlich vergleichbar. Wenn Du also einen Tarif findest, der besser zu Dir passt, kannst Du diesen auch direkt abschließen.
1. Die Haftpflichtkasse
Die Haftpflichtkasse ist Testsieger im Vergleich und unsere absolute Empfehlung, wenn es um die private Haftpflichtversicherung geht. Der Tarif “Einfach komplett” kann durch günstige Beiträge und extrem gute Leistungen überzeugen.
Die Vorteile der Haftpflichtkasse im Tarif “Einfach komplett” auf einen Blick:
- Bestes Preis-Leistungsverhältnis im Test
- Stiftung Warentest Note 1,0
- Hohe Erreichbarkeit & Reaktionsgeschwindigkeit bei allen Anliegen
- Kurze Wartezeiten und gut ausgebildetes Fachpersonal
- Kompetente Schadenregulierung
- Top Versicherungsschutz garantiert durch “Best-Leistungs-Garantie”
- Günstige Beiträge für Familien, Partner und Singles
- Zusätzlicher Nachlass bei Wahl des “Papierlos Tarifs” und Bestehen weiterer Verträge wie Hausrat- & Unfallversicherung
- Weitere Möglichkeit zur Beitragsreduzierung durch Selbstbeteiligung
Berechne jetzt deinen persönlichen Beitrag zur Privathaftpflicht Versicherung in unserem kostenlosen Haftpflicht Vergleichsrechner. Bei Rückfragen, Vertragsänderungen und Schadensmeldungen stehen wir Dir jederzeit persönlich zur Verfügung.
2. OrangeStar (DBV) für Beamte & Angestellte im öffentlichen Dienst
Für Beamte & Angestellte im öffentlichen Dienst kann die Mitversicherung einer Diensthaftpflicht sinnvoll sein. In diesen Fällen empfehlen wir die Tarife OrangeStar BoxFlex der Deutschen Beamtenversicherung (DBV). Diese kannst Du ebenfalls über unseren Haftpflicht Rechner wählen und vergleichen.
Privathaftpflicht Versicherung kündigen: So gehst Du vor
Es zahlt sich aus, deinen bestehenden Versicherungsschutz regelmäßig zu überprüfen. Gerade bei der privaten Haftpflichtversicherung ist ein Wechsel in neuere Tarife oder zu einem anderen Anbieter oftmals günstiger oder bietet bessere Konditionen.
Unsere Tipps:
- Schließe nur Verträge mit einer Laufzeit von maximal einem Jahr ab
- Kündige deinen Vertrag spätestens 3 Monate vor Laufzeitende oder sofort bei Prämienerhöhung
- Such Dir am besten schon vor der Kündigung einen neuen Tarif, um Lücken im Versicherungsschutz zu vermeiden
Falls Du bereits Kunde bei uns bist, kannst Du uns einfach über deinen digitalen Versicherungsordner simplr mit der Kündigung deines Vertrags beauftragen. Schließt Du einen neuen Vertrag über unseren Vergleichsrechner ab, dann wird dieser natürlich automatisch in deinen simplr Versicherungsordner hinzugefügt.