Eine Beitragserhöhung, oft auch beschönigend als “Beitragsanpassung” umschrieben, steht meist zu Beginn einer neuen Versicherungsperiode ins Haus.
Warum erhöhen sich Beiträge?
Beiträge für Versicherungen sind nicht in Stein gemeißelt. Verschiedene Faktoren können dazu führen, dass Versicherer ihre Preise anpassen müssen:
- Inflation: Die Lebenshaltungskosten steigen stetig, und das betrifft auch die Kosten für medizinische Behandlungen oder Reparaturen.
- Schadensentwicklung allgemein: Wenn in einem Jahr mehr oder höhere Schäden reguliert werden müssen, kann das die Beiträge beeinflussen.
- Schadensentwicklung individiuell: Du hattest selbst einen Schaden und die Kfz-Versicherung stuft dich nun hoch.
- Rechtliche Änderungen: Neue Gesetze oder Verordnungen können zusätzliche Kosten für Versicherer bedeuten, die sie dann über Beitragserhöhungen decken müssen.
- Altersbedingte Anpassungen: In der Krankenzusatzversicherung kann es je nach Tarif zu “Alterssprüngen” kommen. Bei privaten Krankenvollversicherungen gibt es zwar mit Ausnahme der Volljährigkeit keine Altersprünge, wohl aber Erhöhungen aufgrund explodierender Ausgaben im Gesundheitssystem.
- Dynamik: Berufsunfähigkeitsversicherungen sind in der Praxis nur sehr selten von Beitragserhöhungen betroffen. Der Beitrag steigt im Rahmen der Dynamik aber meist trotzdem als Inflationsausgleich. Dies ist aber keine Pflicht, sondern ein Recht, was man in Anspruch nehmen kann.
Was kannst du tun?
Hier sind einige Schritte, die du in Erwägung ziehen solltest, wenn du mit einer Beitragserhöhung konfrontiert wirst:
- Überprüfe den Anpassungsfaktor: Lies das Kleingedruckte und prüfe, ob die Beitragserhöhung gerechtfertigt ist.
- Vergleiche Angebote: Nutze die Gelegenheit, um Preise und Leistungen anderer Anbieter zu vergleichen. RISK007 bietet für Komfort- und Premiumkunden mit der Beitragsbremse hierfür einen besonderen Service.
- Verhandeln: Kontaktiere deinen Versicherer oder deinen unabhängigen Versicherungsmakler, um über die Erhöhung zu sprechen oder alternative Tarife zu erfragen.
- Selbstbeteiligung anpassen: Eine höhere Selbstbeteiligung kann die Beiträge senken.
- Leistungen anpassen: Prüfe, ob alle versicherten Leistungen noch notwendig sind und passe diese gegebenenfalls an.
- Wechsel des Versicherers: Als letztes Mittel kannst du einen Wechsel in Betracht ziehen, wenn ein anderer Anbieter bessere Konditionen bietet. Hierfür hast du eine Sonderkündigungsrecht gemäß § 40 VVG.
Soll ich wirklich wechseln?
Es gibt jedoch auch gute Gründe, die für den Verbleib beim bisherigen Anbieter sprechen. Diese unterscheiden sich zudem ein wenig, je nachdem ob es sich um eine Kfz-Versicherung oder eine private Krankenversicherung handelt.
- Bewährtes Vertrauensverhältnis: Eine langjährige Beziehung zu deinem Versicherer und das Vertrauen, das sich aufgebaut hat, sind wertvoll. Gute Erfahrungen in der Schadensabwicklung oder im Kundenservice wiegen manchmal eine moderate Preiserhöhung auf.
- Deckungsumfang: Deine aktuelle Police könnte Leistungen abdecken, die bei anderen Anbietern nicht standardmäßig inkludiert sind oder nur gegen einen erheblichen Aufpreis erhältlich wären.
- Kulanzleistungen: Versicherer berücksichtigen oft die Treue ihrer Kunden und können im Schadensfall kulanter sein. Dieser Vorteil geht bei einem Wechsel möglicherweise verloren.
- Gesundheitszustand: Gerade in der privaten Krankenversicherung kann dein Gesundheitszustand ein entscheidender Faktor sein. Bei einem Wechsel könnte eine neue Gesundheitsprüfung erforderlich sein, die zu Risikoaufschlägen oder Leistungsausschlüssen führen kann.
- Alter und Risikoeinschätzung: Im Laufe der Zeit ändern sich dein Alter und damit das Risikoprofil. Bei neuen Verträgen könnten für dich höhere Beiträge anfallen, als wenn du im alten Tarif bleibst.
- Bündelrabatte: Hast du mehrere Versicherungen beim selben Anbieter, profitierst du möglicherweise von Rabatten, die verloren gehen könnten, wenn du einzelne Verträge kündigst.
- Rechtliche Änderungen: Manchmal sind Beitragserhöhungen auf neue gesetzliche Vorgaben zurückzuführen, die dann für alle Versicherer gleichermaßen gelten.
Fazit
Beitragserhöhungen sind ärgerlich, aber kein Grund zur Panik. Du hast mehrere Optionen, um auf diese Änderungen zu reagieren. Vergiss nicht, dass du als Kunde das Recht hast, den besten Schutz für dein Geld zu suchen und zu finden. Dein unabhängiger Versicherungsmakler kann dich bei diesem Prozess unterstützen und dir helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen.